Horrorszenario widerlegt, viel Wirbel um nichts – Stellungnahme der Blau-Gelben Hilfe zu den aktuellen Ereignissen rund um Fußballspiele
Die Innenministerkonferenz, die vom 3. – 5. Dezember 2025 stattfand, hatte bekanntlich die Sicherheit in deutschen Fußballstadien zum Gegenstand.
Die Blau-Gelbe Hilfe begrüßt, dass die im Vorfeld heiß diskutierten Maßnahmen, wie KI-gestützte Gesichtserkennung, personalisierte Eintrittskarten und Gästefanteilausschlüsse vom Tisch sind. Diese ungeeigneten und in unverhältnismäßiger Art und Weise grundrechtseinschränkenden Akte der Willkür waren von Fanvertretern und den aktiven Fanszenen in Deutschland scharf kritisiert worden. Trotzdem sind weiterhin fragwürdige Verschärfungen z.B. beim Thema Stadionverbote hinter verschlossenen Türen in Planung.
Das Schreckensbild vom gewaltbereiten, hemmungslos randalierenden Chaoten als deutschen Fußballfan wurde nicht nur während der letzten Spieltage eindrucksvoll widerlegt.
Ein aktuelles Beispiel ist der Verlauf des Freitagabendspiels von Eintracht Braunschweig gegen Dynamo Dresden. Ca. 2.300 Gästefans aus dem Braunschweiger Land machten sich per Bahn, Bus oder Pkw auf die Reise in die sächsische Landeshauptstadt, um ihre Mannschaft beim diesem – insbesondere in Anbetracht der Tabellensituation brisanten – Spiel zu unterstützen. 31.150 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion sorgten für eine beeindruckende Kulisse. Darüber hinaus verliefen An- und Abreise ohne jegliche Zwischenfälle und Dynamo Dresden zeigte, wie man entspannt und fanfreundlich mit Gästefans umgehen kann.
Wurden im Vorfeld des Spiels schon wieder Horrorszenarien erschaffen, die sich auch in der erlassenen Allgemeinverfügung konkret widerspiegelten, zeigte sich die Realität mal wieder ganz anders.
Grundlagen dafür waren eine gute Kommunikation und fähiges Ordnerpersonal im Gästebereich sowie – so fair muss man an dieser Stelle sein – auch sehr entspannte Einsatzkräfte vor Ort. Dies ist, im Gegensatz zu repressiven und grundrechtsverletzenden Willkürmaßnahmen, ein wirkungsvoller Baustein, um einen stimmungsvollen und konfliktfreien Spieltag für alle zu schaffen.
Das gestrige Spiel ist eines von zahlreichen Beispielen dafür, dass friedlich verlaufende Fußballspiele keine Ausnahme, sondern die Regel sind.
Fußball ist sicher und friedlich. Es bedarf keinerlei zusätzlicher staatlicher Repressionen, die nur der deutschen Fußballfankultur schaden und keinen Mehrwert bieten.
Die Blau-Gelbe Hilfe bekräftigt daher die Forderung an deutsche Innenpolitiker, endlich damit aufzuhören, Populismus auf dem Rücken von Fußballfans zu betreiben und ein unrealistisches Zerrbild von den Zuständen in deutschen Stadien zu zeichnen. Es braucht weniger künstliche Bedrohungsszenarien und mehr Einbeziehung derer, die unsere Fankultur wirklich kennen und verstehen!
Braunschweig, 13.12.2025